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DVGW-Zertifizierung: Warum sie so wichtig ist

📅 18. Dez 2024 ⏱️ 4 Min. Lesezeit 👤 WP Installation 24
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Was ist der DVGW und was macht er?

Der DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) ist die maßgebliche Institution in Deutschland für die technische Normierung und Regelwerksetzung im Bereich Gas- und Wasserversorgung. Gegründet 1859, zählt der Verein heute über 14.000 Mitglieder und ist die zentrale Anlaufstelle für Fachkräfte, Versorgungsunternehmen und Behörden.

Die DVGW-Zertifizierung ist ein anerkannter Nachweis über die fachliche Kompetenz und Qualifikation von Installateuren, die mit Gas- und Trinkwasseranlagen arbeiten. Für Wärmepumpen-Installateure ist die DVGW-Zertifizierung besonders relevant, da sie häufig Anschlüsse ans Trinkwassersystem vornehmen – etwa bei der Integration von Warmwasserspeichern oder hydraulischen Weichen.

Warum ist die DVGW-Zertifizierung so wichtig?

1. Gesetzliche Verpflichtung

Laut § 12 der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) dürfen Arbeiten an Trinkwasseranlagen nur von Fachunternehmen durchgeführt werden, die bei einem Wasserversorgungsunternehmen eingetragen sind. Die DVGW-Zertifizierung ist die Voraussetzung für diese Eintragung. Ohne Zertifizierung = keine legale Installation am Trinkwassersystem!

2. Gewährleistung der Trinkwasserhygiene

Falsch dimensionierte oder fehlerhafte Installationen können zu Legionellen-Kontaminationen führen – eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr. Die DVGW-Zertifizierung stellt sicher, dass Installateure die geltenden Normen wie DIN EN 806, DIN 1988 und DVGW-Arbeitsblatt W 551 (Legionellenprophylaxe) beherrschen.

3. Versicherungsschutz & Haftung

Bei Schäden durch unsachgemäße Installationen am Trinkwassersystem kann die Versicherung den Schutz verweigern, wenn die ausführende Fachkraft nicht DVGW-zertifiziert war. Die rechtlichen Konsequenzen können existenzbedrohend sein – sowohl für Auftraggeber als auch Ausführende.

4. Fördervoraussetzung

Viele Förderprogramme (z.B. BEG) setzen voraus, dass die Installation von einem qualifizierten Fachbetrieb durchgeführt wird. Die DVGW-Zertifizierung ist ein wichtiger Nachweis für diese Qualifikation.

Anforderungen für die DVGW-Zertifizierung

Die DVGW-Zertifizierung richtet sich primär an Installateure im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Anforderungen umfassen:

  • Abgeschlossene Berufsausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik oder vergleichbare Qualifikation
  • Mindestens 3 Jahre Berufserfahrung im relevanten Bereich
  • Nachweis über aktuelle Kenntnisse der Trinkwasserverordnung, relevanter Normen (DIN EN 806, DIN 1988) und DVGW-Arbeitsblätter
  • Teilnahme an einem anerkannten DVGW-Schulungslehrgang (Dauer: 1-2 Wochen)
  • Bestandene Abschlussprüfung (schriftlich + praktisch)

Die DVGW-Prüfung: Ablauf & Inhalte

Schriftliche Prüfung

Die theoretische Prüfung umfasst Multiple-Choice-Fragen zu folgenden Themenbereichen:

  • Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und ihre Umsetzung
  • DVGW-Arbeitsblätter (insb. W 551, W 553, W 557)
  • Normen der Trinkwasser-Installation (DIN EN 806, DIN 1988)
  • Rohrleitungsdimensionierung und Druckverlustberechnung
  • Werkstoffkunde und Korrosionsschutz
  • Legionellenprophylaxe und Hygienemaßnahmen

Praktische Prüfung

Im praktischen Teil müssen die Kandidaten ihr handwerkliches Können unter Beweis stellen:

  • Fachgerechte Installation von Rohrleitungen und Armaturen
  • Druckprüfung und Dichtheitskontrolle
  • Spülung und Desinfektion von Trinkwasserleitungen
  • Fehlerdiagnose an einer vorgegebenen Installation

Die Durchfallquote liegt bei etwa 15-20%, was die hohe Anspruchshöhe der Prüfung verdeutlicht.

Kosten & Dauer der DVGW-Zertifizierung

Zeitlicher Aufwand

  • Schulungslehrgang: 1-2 Wochen (Vollzeit) bzw. 3-4 Wochen (berufsbegleitend)
  • Selbststudium: ca. 20-30 Stunden Vorbereitung
  • Prüfungstag: 1 Tag (schriftlich + praktisch)

Kosten

  • Lehrgang: 1.200 - 1.800 € (je nach Anbieter)
  • Prüfungsgebühr: 200 - 300 €
  • Lernmaterialien: 100 - 150 €
  • Gesamtkosten: ca. 1.500 - 2.250 €

Wichtig: Viele Bundesländer und die Arbeitsagentur bieten Förderungen für berufliche Weiterbildungen an. Der Bildungsgutschein kann bis zu 100% der Kosten decken!

Vorteile für Installateure & Betriebe

Für Installateure

  • Höheres Einkommen: DVGW-zertifizierte Fachkräfte verdienen im Schnitt 10-15% mehr
  • Bessere Jobchancen: Viele Betriebe suchen gezielt nach zertifizierten Mitarbeitern
  • Rechtssicherheit: Schutz vor Haftungsrisiken
  • Fachliche Anerkennung: Offizieller Nachweis der Kompetenz

Für Betriebe

  • Erweitertes Leistungsspektrum: Zugang zu Trinkwasser-Installationen
  • Wettbewerbsvorteil: Qualitätsnachweis gegenüber Kunden
  • Förderungen nutzbar: BEG-Förderungen für Kunden verfügbar
  • Minimierung von Haftungsrisiken: Rechtlich abgesicherte Arbeitsweise

Fazit: DVGW-Zertifizierung ist unverzichtbar

Die DVGW-Zertifizierung ist weit mehr als ein "schönes Zertifikat" – sie ist die Grundvoraussetzung für legale und sichere Arbeiten am Trinkwassersystem. Angesichts der hohen rechtlichen, gesundheitlichen und finanziellen Risiken sollten Auftraggeber ausnahmslos auf DVGW-zertifizierte Fachkräfte setzen.

Für Installateure lohnt sich die Investition in die Zertifizierung mehrfach: durch höhere Verdienstmöglichkeiten, erweiterte Karrierechancen und die Sicherheit, nach allen Regeln der Kunst zu arbeiten.

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Über den Autor

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